Eine evangelische Freikirche ist zunächst einfach eine Kirche. Mit allen anderen christlichen Kirchen teilen wir den Glauben an den dreieinigen Gott, wie er z.B. im apostolischen Glaubensbekenntnis formuliert ist. Wir feiern Gottesdienste und das Abendmahl, beten das Vater Unser, erzählen von unserem Glauben und versuchen der Welt um uns herum im Namen Jesu Gutes zu tun. Freikirchen vertreten weder eine Sonderlehre noch halten sie sich für die allein wahre Gestalt von Kirche. Die Unterschiede zu „Katholisch“ und „Evangelisch“ liegen vielmehr im Gemeinde- und Kirchenverständnis und im Ausdruck ihrer Spiritualität.

Die Mitgliedschaft zu einer Freikirche geschieht freiwillig aufgrund des eigenen Bekenntnisses. Dies ist oft mit der Taufe verbunden („Glaubenstaufe“). Hier wird der persönliche Glauben bezeugt und die Bereitschaft zur Nachfolge ausgedrückt. Und zur Gemeinschaft mit Gott gehört auch die Gemeinschaft zueinander. Menschen kennen sich, nehmen Anteil am Leben des anderen und reden gerne über ihre Glaubenserfahrungen. Freikirchen sind auch insofern frei, als sie sich i.d.R. über die Spenden ihrer Mitglieder finanzieren und keine Kirchensteuern erhalten.

Evangelisch bedeutet, dass sich Freikirchen zum großen Spektrum der protestantischen Kirchen zählen. Manche sind schon vor der Reformationszeit entstanden, andere gründen in den Erweckungsbewegungen um die Mitte des 19. Jahrhunderts.

In Deutschland sind einige Freikirchen Mitglied in der „Vereinigung evangelischer Freikirchen“. So auch „Foursquare Deutschland“, die Freikirche zu der wir gehören. Mehr Infos gibt es unter: https://www.vef.de/home/ und https://foursquare-deutschland.de/.

Seit vielen Jahren beschäftigt uns die Frage, wie Menschen im Glauben wachsen und Jesus im Alltag nachfolgen. Was braucht es dazu? Was ist förderlich, was hinderlich? Wie kann eine verbindliche Glaubenspraxis etabliert werden, ohne in Gesetzlichkeit oder Religiosität zu erstarren?

Diese Frage und unsere Neugier am Entdecken und Ausprobieren lies uns über den Tellerrand schauen und dabei auf Exerzitien und Geistliche Begleitung stoßen. Wir haben darüber gelesen, eigene Exerzitien gemacht, uns Begleitung gesucht uns darin ausbilden lassen. Mittlerweile bieten wir selbst seit etlichen Jahren Exerzitien und geistliche Begleitung an und sind begeistert darüber, wie dieser alte geistliche Übungsweg auch für heutige Freikirchler anschlussfähig ist.

Dabei begegnete uns von freikirchlicher Seite oft die Frage: „Was sind eigentlich Exerzitien?“ während unsere katholischen Freunde fragt: „Was genau ist eigentlich eine evangelische Freikirche?“ Mit dieser Seite möchten wir Informationen und einige Ideen dazu liefern.

Dabei werden wir weder einen theologischen Diskurs, noch eine Aufarbeitung der Kirchengeschichte oder die Durchdringung der Ökumene bieten. Wir stellen das zur Verfügung, was uns selbst inspiriert und wovon wir aus eigenem Erleben reden können. Und wenn dies andere motiviert, sich selbst auf eine Entdeckungsreise zu begeben, freuen wir uns.

Um Frauen und Männer gleichermaßen anzusprechen und dennoch lesbar zu bleiben, werden wir zwischen der männlichen und weiblichen Form abwechseln.